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High-End Geräte und Netzkabel korrekt ausphasen

02.01.2016 22:48

Was bedeitet "Ausphasen" im High-End Bereich?

Audiogeräte mit Trafo-Netzteilen führen Ausgleichsströme über die gemeinsame Masse ab. Schukostecker kann man unterschiedlich gedreht in die Steckdose stecken und fürht somit die Phase entweder korrekt oder phasenverkehrt in das Gerät. Bei einem phasenverdrehten Anschluss entstehen höhere Ausgleichsströme, die akustisch hörbar einen verwaschenen Klang bis zu Netzbrummen verursachen können. Ein korrekt gepolter Netz-Anschluss hingegen minimiert die über die Masse-/Schirmleitung geführten Ausgleichströme - Klangverfälschung und potentielle Störgeräusche werden vermieden .

Typische akustische Anzeichen für einen verpolten Netzanschluss sind Mittensignale (wie Stimmen oder Instrumente), die sich nicht so gut orten lassen (schwammig, verwaschen) wie bei einem korrekt gepolten Anschluss.

Die Auswirkung auf Räumlichkeit bei verpolten Netzsteckern sind auf hochwertigen Anlagen für nicht zu überhören.
Wer Spaß am Messen und Vergleichen hat, sollte unbedingt nachmessen, und die Beschreibung zum Messen weiter unten lesen.

Auf Lo-Fi Anlagen hört man den Unterschied mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht oder er ist so subtil, dass eine korrekte Polung akustisch keinen großen Unterschied bringt.

Warum ist die Phasenmessung nicht nur am Schuko-Stecker sinnvoll? 
"Falsche" und "richtige" Steckerpositionen gibt es nicht nur bei Schuko-Steckern welche in zwei verschiedenen Positionen eingesteckt werden können. Auch da, wo eine Richtung für Schukos vorgegeben ist, oder bei der Kaltgerätebuchse nach IEC 320-Norm kann der Trafoanschluss oder die Kaltgerätebuchse im Gerät oder Kabel falsch verbunden sein. Das ist erfahrungsgemäß oft bei Geräten aus anderen Ländern der Fall. Hier sollte zwar normiert sein, an welchem Pol die Phase anliegt, um sicher zu gehen ist ein Nachmessen jedoch zu empfehlen.

Technischer Hintergrund für die Beeinflussung des Klangs durch verpolte Phase

  • Bei einem Netztrafo bedingt ein phasenrichtiger Abschluss ein messbar geringeres magnetisches Streufeld
  • Phasenrichtiger Anschluss minimiert die Ausgleichsspannung an der Gehäusemasse der Geräte, so dass weniger Potenzialausgleich über die Signalleitungen stattfindet
  • Die Gehäuse besitzen bei phasenrichtigem Anschluss eine geringere Kapazität

Wie Sie herausfinden, wo die Phase in der Netzleiste/Wandsteckdose anliegt
Die Phase in der Netzleiste oder Steckdose kann mit einem einfachen Phasenprüfer herausgefunden werden - Ein Schraubendreherähnlicher Baumarkt Phasenprüfer ist hierfür ausreichend geeignet. Bei Phase leuchtet das Lämpchen auf. Markieren Sie die Phase an der Steckdose.

Wie Sie die Phase am Geräte-Eingang prüfen

  1. Schließen Sie das Gerät an und messen im angeschalteten Betrieb den Ausgleichstrom am Gehäuse des Geräts und der Netz-Erde einer freien Steckdose.
  2. Legen Sie das eine Kabel an eine blanke Stelle am Gehäuse, am besten Schraube (Lack oder Pulverbeschichtung ermöglicht keinen Kontakt also keine Messung) und das andere Kabel an die Erde einer freien Steckdose.
  3. Notieren oder merken Sie sich diesen Wert des Ausgleichstroms über die Masse. 
  4. Nun drehen Sie den Schukostecker einmal in der Netzsteckdose um und messen erneut den Ausgleichstrom zwischen Gerätegehäuse und Netz-Erde.
  5. Der geringere Wert deutet auf den korrekt gepolten Anschluss hin. Falls Sie die Phase der Steckdose zuvor nicht markiert hatten, ziehen Sie kurz den Schukostecker ohne ihn zu drehen und messen Sie auf welcher Seite der Netzsteckdose die Phase liegt. Auf dieser Seite ist ebenfalls der korrekte Phasenanschluss des Gerätes. Markieren Sie nun auch die Phase am Schukostecker. Falls das Gerät einen abziehbaren Stecker besitzt, macht es Sinn mit dem Kontakt-Prüf-Modus des Multimeters zu prüfen auf welcher Seite am Gerät die korrekte Phase anliegt und diese am Gerät ebenfalls zu markieren.

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